Malerin zu werden, war im 19. Jahrhundert keine vorsätzliche Entscheidung. Als Anna Barbara Giezendanner 1831 im Bendel in der Gemeinde Kappel geboren wurde, sah die Welt anders aus.
Nach dem frühen Unfalltod ihres Mannes wurde Malen für Barbara Aemisegger, nebst Handweben und Hausieren, Teil der Existenzgrundlage. Der Versuch, als Mutter dreier Kinder, malend den Lebensunterhalt zu verdienen, war und wäre auch heute noch ebenso kühn wie existentiell. Originalität liess sich damals aus dieser Tätigkeit nicht ableiten, vielmehr Notwendigkeit und Überlebenswille.